Weidenrindentinktur - wie du dein "eigenes" Aspirin herstellen kannst!
- Petja Koleva
- 5. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Die Weide ist, neben dem Holunder und dem Wacholder, einer der wichtigsten Bestandteile in der Volksmedizin. Dabei gilt der Weidebaum im Volksglauben als "böser" Baum - immerhin hat sich Judas an ihr erhängt und demzufolge hat sie den Makel, Baum der Selbstmörder zu sein. Aber bereits lange bevor Judas sich in der biblischen Darstellung an einer Weide erhängen konnte, wurde der Baum den Hexen und Dämonen zugeordnet. Mit Weidenzweige machen Hexen den Hagel und sie leben, gemeinsam mit Dämonen, gerne in den hohlen Stämmen von Weidenbäumen.
Andererseits ist die Weide auch Teil des Palmbuschens und somit eine Lebensrute. Ganz gleich, was für böse Anhaftungen man im Volksglauben der Weide zugerechnet hat, die fiebersenkende Wirkung der Weidenrinde ist seit uralter Zeit bekannt und wurde immer schon geschätzt. Auch deren Anwendung bei Rheuma und Gicht ist in den alten Kräuterbüchern und vor allem aus den Tälern der Gebirsregion überliefert.

REZEPT: Weidenrindentinkutur - dein eigenes Aspirin
Durch das Ausziehen der Weidenrinde in Alkohol (Weidenrindentinktur) kann man sich das eigene Aspirin herstellen, dass man für seinen persönlichen Bedarf benötigt. In den frühen Jahresmonaten - also im Februar/ Anfang März - sollte man einige 2-jährige Äste sammeln und davon die Rinde abschälen, die gerade zu dieser Zeit den höchsten Salicingehalt hat. Er ist am Anfang des Vegetationsjahres um einiges höher als in den Folgemonaten.
So wird es gemacht:
Rinde mit einem kleinen, scharfen Keramikmesser abschälen
Rindenstücke in ein weithalsiges Glas geben und mit einem 40 %igen Akohol übergießen
Die lose eingefüllten Rindenstückchen sollten etwa bis zur Hälfte des Glases reichen, der Rest ist dann Alkohol (als Alkohol kannst du alle Obstler, oder auch Kornschnaps verwenden - dabei auf die Qualität des Alkohols achten)
Glas mit einem Tuch abdecken und den Glasdeckel lose auflegen
Diesen Ansatz zwei Mondphasen an einem warmen, aber nicht sonnigen Ort stellen (NICHT auf die Fensterbank oder wo direktes Sonnenlicht einstrahlt)
Häufig schütteln
Danach durch ein Tuch abseihen, in kleine dunkle Fläschen füllen, mit Datum und Inhalt beschriften und kühl und dunkel lagern
Das "eigene" Aspirin hält sich etwa 3 Jahre (danach verliert die Tinktur deutlich an Wirkstoffen). Bei Bedarf nimmt man 1 kleinen Teelöffel (30 Tropfen) drei Mal täglich ein.
Herzlichst grüßt dich
Petja
(von der PHI Naturakademie - Leben als Teil der Natur)
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